Die Tat von Robert Steinhäuser am 26.04.02 ist die logische Konsequenz aus der Gleichgültigkeit unserer Gesellschaft. Nach dem Motto "Macht kaputt was Euch kaputt macht" hat er nicht, wie von vielen vielleicht lieber gesehen, verschämt in der Badewanne Selbstmord verübt. Nein, er hat diejenigen getroffen, die ihm geschadet haben, die sich nicht um ihn gekümmert haben.

Wie gleichgültig auch die Angehörigen der Opfer sind wurde schnell erkennbar, da sie die Eltern Roberts nicht an der gemeinsamen zentralen Trauerfeier teilnehmen ließen. Haben diese niemanden verloren? Erleiden sie keinen Schmerz? Sind etwa seine Eltern an dem Massaker schuld? Wird hier nicht der nächste Konflikt geboren, der genauso in einer Gewalttat enden könnte?

Sicher: So kannten die Eltern ihren Sohn nicht, hier könnte man ihnen einen Vorwurf machen. Aber was ist mit seinen Klassen-"kameraden", mit Schulfreunden, den Lehrern? Auch ihnen muß in diesem Punkt Versagen vorgeworfen werden, auch sie hätten deshalb von der Trauerfeier ausgeschlossen werden müssen.

Wer schwach ist, stört! So der Kollege eines VW-Mitarbeiters, der sich am Arbeitsplatz erschossen hat. Das trifft eben auch auf Robert zu. Niemand will mit Verlierern zu tun haben, jeder will nur nach vorne sehen, sich nach oben arbeiten. Sensible Typen oder Schwache bleiben auf der Strecke. Im Normalfall belastet das nicht das Gewissen der Vorwärtsstrebenden da die Verlierer sich zurückziehen und vor sich hingrübelnd aus der Gesellschaft verschwinden. Sie werden dann zu einer leicht handhabbaren Nummer in der Arbeitslosenstatistik oder tauchen allenfalls, leicht beseitigbar, in einer größeren Stadt als "Penner" wieder auf.

Hallo ihr Unterdrückten, Arbeitslosen, Sozialhilfeempfänger, Nicht-Amigos! Steht auf! Kämpft gegen die asozialen Gewinnler für eine Gesellschaft, die Euch gerecht wird! Zieht Euch nicht deprimiert zurück sondern haltet der Gesellschaft den nötigen Spiegel vor!